Klimawandel – Bananen statt Äpfel?

Gestern war Live Earth, und das ist doch Grund genug sich um die Klimaveränderungen Gedanken zu machen. Vizepräsident Al Gore hat mit seinem Film „Eine unbequeme Wahrheit“ durchaus den Kern der Problematik für viele Menschen sichtbar gemacht. (Gore ist natürlich nicht mehr Vizepräsident der USA, aber des Verwaltungsrates von Apple, und daher erlaube ich mir als Apple-Aktionär, ihn weiterhin so zu nennen). Überwältigend im Film ist jene Grafik, wo Gore mit einer Hebebühne nach oben fährt, um die dramatischste Erhöhung der CO2-Menge in der Luft seit 650.000 Jahren zu zeigen. Im Film kommen die europäischen Alpen gar nicht so selten vor, so zum Beispiel der Gletscher des Adamello, im gleichnamigen Naturpark gelegen. Der Klimawandel ist bei uns also auch ein Thema. Was mich freut, ist dass unsere Politiker – jedenfalls auf lokaler Ebene – durchaus das Problem erfasst haben. Vor allem im Bereich der Reduzierung des Energieverbrauchs der Häuser hat z.B. das Klimahaus-Südtirol-Projekt Maßstäbe gesetzt, von denen nicht nur andere italienische Regionen lernen können. Jedenfalls, was erfreulich ist – haben in den letzten beiden Monaten die Temperaturen wie auch die Niederschläge für eine Entspannung der Lage – auch auf den Gletschern – gesorgt. Dennoch wissen wir alle, dass der Trend zu einem heißeren Europa und auch zu einer wärmeren Alpenregion Realität ist.

In Lana bei Meran hat nun ein Apfelbauer die Konsequenz gezogen und seine Äpfelbäume durch Bananenstauden ersetzt. „Die halten bis zu minus 15 Grad aus“, sagt Bauer Martin Laimer gegenüber der Tageszeitung „Alto Adige“. Beim traditionell milden Klima in der Meraner Umgebung sollte dies also zu schaffen sein. Allerdings brauchen das neue Obst aus Südtirol sehr viel Wasser, und glücklicherweise gibt es in der Gegend ja die Waalsysteme zur Bewässerung…

Obstmarkt in Bozen

Ein Kommentar zu „Klimawandel – Bananen statt Äpfel?

  1. Böse Zungen behaupten, ein früherer Klimawandel hätte das DDR-Regime retten können. Wären Bananen rechtzeitig in Ostdeutschland gewachsen, hätten sich Honecker&Co. dann halten können?

Hinterlasse einen Kommentar